Inverness ✨🏰

Saturday, May 12, 2018

Vor ein paar Wochen habe ich über unseren Edinburgh-Aufenthalt im letzten September berichtet. Dort endete unsere Schottland-Reise 2017 jedoch nicht. Nach einigen Tagen in Edinburgh fuhren wir mit dem Zug ein gutes Stück Richtung Norden in die Highlands und nach Inverness.

Die Fahrt dauert gute drei Stunden und beschert einem neben Meerblicken kurz hinter Edinburgh, später wundervolle Aussicht auf weite Natur, Hügellandschaft und verträumte Dörfer wie Aviemore im Cairngorms National Park.
Inverness ist kompakt und der alte Stadtkern in einer guten Stunde erschlossen. Vom Hauptbahnhof in der Ortsmitte, wo einen das schottische Nationaltier, ein Einhorn, auf dem Falcon Square begrüßt, sind wir in zehn Minuten zu unserem airbnb-Apartment auf der anderen Seite des River Ness gelaufen. Eine gemütliche Bleibe ist wichtig in Inverness, gerade wenn man ein paar Tage hier verbringt. Denn wenn tiefschwarze Wolken vom Meer Richtung Land ziehen und Wasser aus allen Richtungen kommt, ist neben Cafés und Buchläden ein weiterer Ort für Rückzug, Ruhe und vor allem Trockenheit noch wichtiger als eine Regenjacke und wetterfestes Schuhwerk.


Wir haben einen Tag für die Erkundung von Inverness eingeplant und einen weiteren für das Umland, genauer gesagt Loch Ness, obviously.
Über die verschiedenen Buchläden und Cafés im und ums Stadtzentrum hatte ich schon im Vorfeld bei der Reiseplanung Google Maps detailliert befragt und auf meiner Karte Sterne gesetzt.
Noch am Tag der Anreise machten wir uns also nach dem Ankommen/Auspacken auf den Weg zurück über den Fluss und in das Café Blend für einen Snack am Nachmittag. Dass es dort Bagels gibt und zur Genüge vegetarisch/vegane Optionen, hatte ich ebenfalls schon zu Hause ausspioniert. 🕵️‍♀️

In Inverness ist nichts weit voneinander entfernt. Man bewegt sich quasi wie in einer Schneekugel. Nur ohne Schnee. Aber mit Regen. In unserem Fall. Zumindest für ca. 36h. Was ich sagen möchte ist, dass es nach unserer Stärkung zum unweit gelegenen Victorian Market ging – auf dem Weg haben wir möglicherweise auch Waterstones, Superdrug und Marks & Spencer gestreift. Möglicherweise. Wenn wegen der kleinen Größe eines Orts im Grunde immer alles „auf dem Weg“ liegt, kann das passieren. Wirklich auf dem Weg zurück in unsere Wohnung lag Leakey's Bookshop hinter der Old High Church Inverness.
Auf zwei Stockwerken und unzähligen Regalkilometern finden Leser*innen hier alles und nichts. Aber für gezieltes Suchen kommt man glaube ich auch nicht hierher. Vielmehr für überraschendes Finden – die Person, die gegenüber des schwarzen Ofens wie auf einer Kanzel inmitten von (natürlich) unzähligen Büchern saß, würde mir vielleicht vehement widersprechen. Nichts für ungut, freut mich ja, wenn Sie sich hier auskennen. 🙋🏻‍♀️ Ich mäanderte jedenfalls von der Sci-Fi-Abteilung zu den Religionswissenschaften, den alten Landkarten und Kunstdrucken und zu den Classics, whatever that may be.


Um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, es hätte sehr viel (oder gar nur) geregnet in Inverness, will ich auch die Sonnenstraheln vor dunklen Wolken und die Fleckchen blauen Himmels zeigen, die wir zum Beispiel von der Anhöhe des Inverness Castle aus sehen konnten.
Ein Schloss mitten in der Stadt – auch das liegt „auf dem Weg“, völlig egal, wohin man gerade unterwegs ist.
Auf der anderen Seite des Flusses ist die St. Andrew's Cathedral zu sehen, die da ein bisschen an Notre Dame erinnert... An der kommt man vorbei, sollte ein Lauf auf dem Programm stehen – flussaufwärts den Ness Walk entlang bis zu den Ness Islands, auf die man über eine Brücke bis zur anderen Uferseite gelangt. Dort, die Ness Bank entlang, geht es zurück in den Ort. 🏃‍♀️




Was Inverness neben Schloss, Kirchen und Altstadt interessant macht, ist besagtes Umland und natürlich Loch Ness. Vom Bahnhof in der Ortsmitte haben wir einen Bus genommen, der Inverness in südwestliche Richtung verlässt und nach einer halben Stunde das Dorf Drumnadrochit erreicht. Wo sich Touristen einfinden, sind Cafés und Souvenirläden nicht weit – zum Glück, denn ohne es mit eigenen Augen gesehen zu haben, hätte ich nicht geglaubt, auf wieviele Gegenstände man das vermeintliche Monster von Loch Ness drucken, sticken, prägen und zu Geld machen kann. 🤷‍♀️ Schön anzusehen sind die Häuschen des Dorfs dennoch und hinter der ein oder anderen Tür verbirgt sich ein (wie ich als Städterin sagen muss) knuffiger Tante Emma Laden oder ein wirklich nettes Café.


Von Drumnadrochit sind es mit dem Bus noch einmal knappe zehn Minuten bis zur Burgruine des Urquhart Castles direkt am See Loch Ness. An der Straße entlang führt auch ein schöner Pfad – den haben wir auf dem Rückweg nach der Burgbesichtigung genommen und sind dann in Drumnadrochit wieder in den Bus gestiegen.
Die Burgruine mochte ich sehr – nicht zuletzt durch ihre Lage hat sie etwas sehr Magisches. Das angeschlossene Besucherzentrum informiert über die Geschichte der Burg (und möchte einem natürlich Schlüsselanhänger oder Aschenbecher aufdrängen). Das Gebäude selbst ist halb unterirdisch in einen Hügel gebaut, sodass es das Landschaftsbild und den Blick auf die Ruine nicht stört, was ich ziemlich clever fand. 👍

Nach knapp drei Tagen kehrten wir Inverness und seiner fantastischen Magie wieder den Rücken, um uns sozusagen auf in den nächsten Teil unserer Schottlandreise/Triologie zu machen. Den gibt's beim nächsten Mal – ohne dabei wie Peter Lustig oder Christoph Biemann klingen zu wollen. Bye. 👋

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